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September 2007

Veröffentlicht am 20.12.2013
Der Alltag ist hier in vielen Bereichen leichter als in Deutschland: Die Wohnung wird geputzt, das Essen wird häufig gekocht, die Wäsche gebügelt und wenn man wollte, könnte man sich von vorne bis hinten den A... hinterher tragen lassen.

Darüber hinaus ist jetzt nach dem Monsun das Wetter natürlich sehr gut. Während in Deutschland der erste Frost einsetzt, sitzen wir nachmittags häufig schwitzend am Pool. Paul hat echt Spaß im Wasser und kennt leider überhaupt noch keine Vorsicht. Er paddelt wie ein Hündchen quer durch den Pool, taucht und macht Hechtsprünge vom Rand. Es sind aber immer Leute mit etwa gleichaltrigen Kindern da, so dass man sich auch mal ein paar kurze Augenblicke ausklinken und relaxen kann. Thomas kommt abends spät nach Hause. Somit hat sich unser Tag - auch angepasst an die Hitze - ein gutes Stück nach hinten verschoben. Mittwochs gehen wir zu einer Kinderspielgruppe, freitags in den Club. Ich habe inzwischen viele Frauen kennengelernt und finde mich recht gut zurecht.

Aber glaubt mal, jeden Tag am Pool hängen oder im Club schwatzen ist auf Dauer nicht so aufregend. Wir sind echt froh, dass hier im Haus ein Kinderraum ist und Paul viele Freunde zum Spielen hat. Was man im Grunde hier nämlich kaum machen kann, ist spontan mal eben rausgehen und was einkaufen, einen Spaziergang machen, oder Freunde besuchen. Die Straßen sind unglaublich voll, dreckig, versmogt und haben selten einen Bürgersteig. Man ist echt auf ein Auto und einen Fahrer angewiesen und muss im Grunde viele Dinge im Voraus planen und einstielen. Somit scheidet ein "Mal-eben-losflitzen-Unterfangen" komplett aus. Ehe wir morgens loskommen gibt es Kämpfe, weil Paul sich partout nicht eincremen lassen will. Haben wir dann endlich die Wohnung verlassen, kommen wir schlecht aus dem Haus, weil die Hotelcrew absolut verrückt nach Paul ist, und er mit allen ein Dönekes machen muss.
Sind wir dann vor dem Haus angekommen braucht es etwas, bis man ein Taxi gefunden hat, dessen Fahrer halbwegs englisch spricht. Der Inder an sich ist nämlich ein sehr höflicher, aber auch geschäftstüchtiger Mensch. Fragt man also einen Fahrer, ob er dich zum Prince of Wales Museum fahren kann, wird er erst Unmengen von rotem, flüssigem Kautabak aus dem Fenster rotzen (ich benutze extra dieses üble Wort, weil kein anderes so zutreffend ist) dann zustimmend mit dem Kopf wackeln bzw. rollen und "hoah" (ja) brummen. Steigt man dann ein und fährt ein Weilchen, beschleicht einen - nicht zu Unrecht - häufig das Gefühl, dass weder der Fahrer noch der von ihm zur Hilfe rangepfiffene Kumpel wirklich wissen, wo es hingehen soll. Naja, inzwischen lass ich die Hotelpagen den Taxifahrern auf Hindi erklären, wo ich hin will.

Mitunter habe ich auch eine Straßenkarte dabei, um das Ziel zu zeigen. Dann muss man aber Glück haben und einen des Kartenlesens mächtigen Fahrer erwischen. Na was solls. Wir haben ja Zeit...

So mag ich es hier echt. Die Menschen sind so freundlich. Alle irgendwie nicht so gestresst und mürrisch wie bei uns. Es zählen andere Werte. Wir sind hier die totale Attraktion: letztens hat sich eine Familie mit uns fotografieren lassen. Ein junger Mann ließ sich Arm in Arm mit Thomas knipsen. Wobei sich Tommi, den Inder locker unter den Arm klemmen konnte. Die sind alle echt klein. So fallen wir nicht nur wegen unserer Haut, sondern auch wegen unserer Größe (Jaja ich alte Riesin ;-)) auf. Paul wird eh bestaunt wie ein Weltwunder. Lästig ist, dass ihn alle antatschen und in die Wange kneifen wollen. Inzwischen sagt Paul dann gelegentlich: NO, don't touch! und untermalt das Gesagte mit einer Geste. Sonst hab ich noch keine wirklich negativen Erfahrung hier gemacht. Klar alles ist ein Abenteuer: vom Einkaufen hin zum Desinfizieren von Obst und Gemüse; das Taxifahren in Autos, die unteres Trabbiniveau sind und Fahrer, die Preise verlangen als hätten sie dich im Rolls Royce chauffiert; das Auskundschaften, wo man was bekommen kann; Läden, die Gästeklogröße haben, in die du bei uns nur unter Androhung von Folter gehen würdest, die dann aber ganz wie Mary Poppins Koffer alles hervorzaubern, was du dir wünschen kannst...

Der Verkehr ist schlimm. So etwas Lautes und Volles hab ich noch niemals erlebt. Spuren gibt es nicht. Es fahren so viele Autos nebeneinander wie auf die Straße passen - oder eigentlich nicht passen. Zwischendurch rast ein Moped mit einer fünfköpfigen Familie drauf mittendurch oder ein Ochsenkarren versperrt die Straße. Alle hupen! IMMER!!! Der Ochsenkarren nicht.
Auf den Lkws steht: Horn OK Please. Das heißt man hupt und winkt mit der HAND, wenn man abbiegen möchte; wenn man jemanden durchlassen möchte; man selber die sechste Spur eröffnet; einem einer dumm kommt oder auch, wenn man jemand Bekannten sieht. Möglicherweise gibt es ja so ein Hup-Morse-code, den alle ansatzweise verfolgen. Wer weiß?
Man kann sich nicht vorstellen, dass es mitunter fast eine Stunde dauern kann, "mal eben" mit dem Auto von A nach B zu huschen, wofür man bei uns 10 Minuten brauchen würde. Es ist so unglaublich voll hier! Letztens haben wir irgendeine Doku aus England gesehen. Die Straßenszenen haben uns irritiert. Wo waren die Menschenmassen? Man konnte freie Stellen auf der Straße sehen!
Nephiera
19.10.2012 22:33:18
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